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"Sanduhr", Auszug aus dem Gedichtband "Raureif im Mai" (BoD)

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Warst meiner Sanduhr stetes Rieseln, warst Lebenssinn und Lebenszweck, machtest Dich auf gleich flinken Wieseln, ein Jahr danach und Du bist weg. Der Schmerz, dich damals zu verlieren, war unerträglich, wie es schien, umso leichter fällt es heute, zu seh’n, dass ich gewachsen bin. An Deiner Gegenwart ein wenig, an Deinem Abschied riesengroß, doch auch die kleinen Kinderfüßchen holten noch ein den schweren Tross. Warst meiner Sanduhr stetes Rieseln, warst alles und noch mehr für mich, schlugst Wellen mir mit flachen Kieseln, heut‘ denk‘ ich noch zurück an Dich. Wirst stets in meinem Herzen wohnen, wirst immer Teil sein in mir drin, trotzdem werd‘ ich Dich nicht belohnen, dass heut‘ ich noch verzweifelt bin. So lebe wohl, genieß das Leben, der liebe Gott wacht über Dich, und lass‘ Dich vom Gedanken heben, dass Du die Sanduhr warst für mich. Auszug aus dem Gedichtband "Raureif im Mai", erschienen bei