"Sanduhr", Auszug aus dem Gedichtband "Raureif im Mai" (BoD)
Warst
meiner Sanduhr stetes Rieseln,
warst
Lebenssinn und Lebenszweck,
machtest
Dich auf gleich flinken Wieseln,
ein Jahr
danach und Du bist weg.
Der
Schmerz, dich damals zu verlieren,
war
unerträglich, wie es schien,
umso
leichter fällt es heute,
zu seh’n,
dass ich gewachsen bin.
An Deiner
Gegenwart ein wenig,
an Deinem
Abschied riesengroß,
doch auch
die kleinen Kinderfüßchen
holten noch
ein den schweren Tross.
Warst
meiner Sanduhr stetes Rieseln,
warst
alles und noch mehr für mich,
schlugst
Wellen mir mit flachen Kieseln,
heut‘
denk‘ ich noch zurück an Dich.
Wirst
stets in meinem Herzen wohnen,
wirst
immer Teil sein in mir drin,
trotzdem
werd‘ ich Dich nicht belohnen,
dass
heut‘ ich noch verzweifelt bin.
So lebe
wohl, genieß das Leben,
der liebe
Gott wacht über Dich,
und lass‘
Dich vom Gedanken heben,
dass Du
die Sanduhr warst für mich.
Auszug aus dem Gedichtband "Raureif im Mai", erschienen bei BOD
und flächendeckend im Buchhandel, auch als e-book. ISBN: 9783744875325
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