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Es werden Posts vom März, 2017 angezeigt.

Vom Wolf zum Hund

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Die Theorien sind zahlreich, manches belegen Funde, aber halten wir uns erst einmal an die Fakten: In den meisten Publikationen wird ein erstes Zusammenfinden von Mensch und Wolf in der Zeit von vor 12.000 bis 15.000 Jahren angegeben. Die Gründe, warum sich der Wolf einst dem Menschen angeschlossen hat, sind vielfältig, aber nicht so romantisch, wie wir es denken: Denn wo uns idyllische Geschichten den Wolf gleich als Jagdbegleiter des Menschen schmackhaft machen wollen, nennt die Wissenschaft zwei markante Parallelen für das erste Näherkommen: Einerseits lebt der Wolf wie der Mensch in einem Rudel bzw. einer Gruppe und braucht die Geselligkeit, andererseits betreiben beide Individuen Brutpflege, an der sich auch andere Rudelmitglieder beteiligen. Überdies gibt es da wie dort eine Hierarchie und beide, Mensch und Wolf, zeichnen sich durch hohe Anpassungsfähigkeit aus. In erster Linie suchte der Wolf den Menschen auf, weil er als Abfallvertilger verlassene Lager der Men

Phasen der Welpenentwicklung

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Wer sich auf ein Hundekind freut, nimmt gedanklich an jedem Entwicklungsschritt teil, auch wenn die Mutterhündin beim Züchter ist. Trotzdem ist man im Herzen ständig dabei und besucht nach Möglichkeit den Züchter und den auserkorenen Wurf – und in Folge auch das ausgewählte Hundekind - so oft wie möglich. Wie entwickelt sich nun ein Welpe aus wissenschaftlicher Sicht? In der Aufzucht spricht man von der neonatalen Phase , wenn die Welpen neugeboren sind bis hin zum 14. Lebenstag: In dieser Zeit quieken die kleinen Hunde, wenn sie isoliert sind und dieser „Hilfeschrei“ animiert die Mutter, den abseits liegenden Welpen warm zu lecken und wieder zu den Geschwistern und zu sich robben zu lassen. In Sachen Bewegung sind in diesem Alter nur die so genannten Pendelbewegungen möglich, mit deren Hilfe der Welpe die Mutter als Nahrungs- und Wärmequelle wiederfindet. Ausgeprägt sind erst Tast- und Geruchssinn, sowie das Geschmacksvermögen. In dieser Zeit sollte der Züchter den kleinen Ba

Angst vor dem eigenen Hund

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Bleibt das Verhältnis zwischen Hund und Besitzer über längere Zeit unreguliert und allzu locker, wird der Hund, weil es seinem Naturell entspricht, allmählich die Zügel "in die eigene Pfote" nehmen. Was wir Trainer dann am Hundeplatz zu sehen bekommen, sind respektlose Hunde, die ihre Besitzer maßregeln - und Menschen, die das nicht einmal bemerken. So ein Fall kam mir zuletzt unter: Eine Dame reiferen Alters erschien mit ihrer Schäferhündin im Training. Ihr Ziel: eine Begleithundeprüfung. Die Hündin: prächtig, wenn auch etwas untersetzt, aber total eigenmächtig und völlig ungehobelt. Die Frau hing an ihrem Hund dran wie ein Kind, das einen Drachen steigen lässt. Die Hündin machte sich den Platz in wenigen Minuten zu eigen, zeigte kleinere Drohgebärden anderen Hunden gegenüber und ignorierte alles, was von ihrer Besitzerin kam. Meine Standardfrage in diesen Situationen: Was hat der Hund schon gelernt? "Wir waren im Welpenkurs." "Wie alt ist der Hund?&