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Es werden Posts vom April, 2017 angezeigt.

Die Frage nach dem Sinn im Hundetraining

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Jüngst hatte ich einen kräftigen, bildschönen Schäferhund im Training, der knapp ein Jahr alt war, seit dem Welpenkurs aber keine Hundeschule von innen gesehen hatte. Seine Besitzer hingen an der Leine hinten dran, der Rüde riss sein Maul weit auf und drohte jedem Vierbeiner. Alleine der Gang auf den Ausbildungsplatz glich einem Spießrutenlauf. Von mir wollte man wissen, ob das Training „sinnvoll“ wäre. Nun, meine Antwort war eindeutig: Es gibt gar keine Alternative! Oder wollt ihr für ewige Zeiten mit einem pöbelnden Hund mit 40 Kilo unterwegs sein, der sich bei Hundekontakt aufführt wie ein Berserker? Am Trainingsplatz ließ ich alle Teilnehmer in einem großen Kreis Aufstellung nehmen und schenkte dem eindrucksvollen Getue des Schäfers erst keine Beachtung. Seine Besitzer hatten zwar Leckerlis dabei, die ignorierte der Hund aber geflissentlich, vielmehr schoss er sich auf die anderen potenten Jungrüden im Kurs ein, fixierte sie und wollte stänkern. Ich bemühte mich um a

Reden im Training - Weniger ist mehr!

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Viel zu oft erlebe ich im Training Hundeführer, die ihre Hunde mit einem ganzen Redeschwall zutexten. Meist sind das dann auch diejenigen, deren Hunde grundsätzlich gut arbeiten würden, die aber aufgrund der Flut des Gesagten am Ende gar nichts machen, weil sie sich nicht auskennen. Der Hund braucht klare Ansagen, vor allem im Training. Wir sind froh, wenn der Hund einen Befehl richtig verknüpft hat und ihn auch ausführt. Wenn der ganze Redeschwall sich aber über den Hund ergießt, passiert im Normalfall nur eines: nämlich gar nichts. Beispiel Grundstellung: Ich höre immer wieder den Hundenamen, dazu „Komm“, „Schau“, „Da schau“, „Hier“ und „Zu mir“ und das in einer Endlosschleife. Das ist aber leider falsch, weil es für den Hund keine Information ist. Die richtige Information für den Hund an dieser Stelle ist EIN Wort: „Fuß!“ Führt der Hund das Kommando aus, loben wir ihn ausgiebig. Tut er es nicht, ist entweder der Hund noch nicht genug ausgebildet und weiß das Kommando

Ängstlicher Hund im Training

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Meist sind wir im Training mit Rabauken und selbstbewussten Hunden konfrontiert, denen zuhause die Grenzen und an der Leine die Führung fehlt. Was aber, wenn der Hund, der im Training steht, ängstlich ist? Ich hatte mit meiner eigenen Hündin eine solche Erfahrung gemacht: Der ohnehin sehr sensible Hund hatte nach einer misslungenen Prüfungssituation aus unerfindlichen Gründen Angst vor der Fußarbeit, zuckte weg und entzog sich der Nähe zum Hundeführer.  Ich habe aber nicht aufgegeben und immer wieder versucht, herauszufinden, in welchen Situationen sie sich schreckte. Auszuschließen war die örtliche Komponente – da, wo sich der Vorfall ereignet hatte, trainieren wir ohnehin nicht. Dann konnte ich sogar mich selbst als Auslöser ausschließen, weil meine Hündin auch bei anderen Hundeführern schreckhaft reagierte. Ich setzte also auf den Faktor Zeit und ließ dem Hund einige Monate Zeit, das Vorgefallene zu verarbeiten. Und dann kam ich auf eine weitere Idee: Ich trainierte