Arbeitshund als Pick-up



Wisst ihr, was ich nicht verstehe? Dass sich so viele Menschen Hunde ausgewiesener Arbeitsrassen nehmen und diese dann stehen lassen wie einen alten Traktor in der Scheune. Das ist fast so, als würde ich mitten in der Großstadt wohnen und mir einen riesigen Pick-up kaufen, obwohl ich weder weiß, was ich transportieren soll, noch, wo ich damit parken werde. Aber Hauptsache, ich habe das Gefährt!
Immer wieder werden wir Trainer von Menschen kontaktiert, die nach etwa zwei Jahren dann unerzogene Hunde und veritable Probleme haben. Und sich dessen mitunter nicht einmal bewusst sind. Hund jagt das Kind, beißt in die Fersen seiner Menschen, jagt Autos, hat keinen Rückruf. Mir ist schon klar, dass wir dann dazu da sind zu helfen, aber es geht hier ja nicht ums Geld und auch nicht darum, uns zu profilieren, sondern schlichtweg um den klaren Menschenverstand.
Wenn ich nicht bereit bin, mich den Bedürfnissen meines Hundes unterzuordnen, darf ich mir keinen Begleiter nehmen, bei dem die Arbeitsbereitschaft im Vordergrund steht. Ich hatte kürzlich meinen Pass in der Hand, der demnächst abläuft, und wisst ihr was: Es stand kein einziger Eintrag drinnen! Ich war in den vergangenen Jahren nämlich nie außer Landes. Schade, ist aber so. Kein Meer, keine Palmen. Ich habe meine Hunde und bin für sie da, tagein, tagaus. Ich fördere jeden nach seinen Bedürfnissen, trainiere, versorge ... und ich finde, man sollte sich vor der Anschaffung eines Hundes im Klaren darüber sein, was er braucht und zwar 12 bis 15 Jahre lang und vielleicht noch etwas länger und ihn keinesfalls anschaffen wie ein Statussymbol.

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