Richtiges Spielen mit Hunden
Heute ein paar Anregungen zum Thema Belohnung unserer Hunde am Hundeplatz. Wenn wir trainieren - sei es, dass wir am Hundetrainingsplatz bekannte Übungen festigen, neue Schritte erarbeiten oder einfach nur beim Spaziergang einen aufmerksamen Hund haben wollen -, dann arbeiten wir zwecks Motivation über positive Verstärker. Davon gibt es mehrere:
Spielzeug, Futter und Sozialkontakt.
Mit der richtigen Taktik wird jeder Hund begeistert spielen. |
Die Motivation über Spielzeug wie Bälle,
Taue, Beißwürste und Co. will jedoch erlernt sein, denn heute erlebe ich es
oft, dass mir Menschen im Training sagen: „Mein Hund spielt nicht.“ Beobachtet
man dann deren Verhalten auf die Bitte, es einmal vorzuzeigen, sieht man den
grundlegenden Fehler: Viele stopfen dem Hund das Spielzeug förmlich ins Maul,
obwohl dieser kein Interesse daran zeigt. Klar, dass dieses Verhalten zum
Abwenden führt. Besinnt man sich aber der guten, alten Tatsache, dass alles,
was näherkommt, Bedrohung ist und alles, was wegfliegt, Beute, dann zeigen auch
die vermeintlichen Spielverweigerer schnell Interesse. Wer in kurzen, schnellen
Bewegungen knapp über dem Boden und immer vom Hund weg den
Motivationsgegenstand bewegt, zwischen den Beinen durch und ihn auch einmal
hinter dem Rücken verschwinden lässt, wird rasch einen hoch motivierten, begeisterten
„Spieler“ vor sich haben ...
Klar ist, dass diese Dinge zuhause nicht herumliegen dürfen, weil sie
sonst allzu schnell zerkaut oder gar verschluckt werden, aber das gilt für alle
Spielsachen, speziell jene, für die der Hund arbeiten soll. Was ständig
verfügbar ist, verliert an Wert und Attraktivität ...
Wer trotz aller Versuche noch immer keinen begeisterten
Spielhund zum Vorschein gebracht habt, wird wohl eine kleine Fressmaschine
besitzen, die für Leckerlis gern folgsam ist. Vorteil: Kleine Stückchen in der
Tasche sind schnell parat, man kann schön variieren und über Futtermotivation
lassen sich rasch schöne Erfolge erarbeiten. Nachteil: Die verfütterte Ration
muss von der Tagesportion abgezogen werden und sobald der Hund satt ist, wird
die Begeisterung abflachen ...
Und zu guter Letzt gibt es auch Hunde, die beide Arten der
Belohnung nicht so toll finden, aber auch bei ihnen gibt es noch eine
Möglichkeit der Belohnung, nämlich Lob. Ich kenne nicht nur am Hundeplatz
solche, auch mein Airedale gehört zu jenen, die nach ein paar Leckerlis keine
rechte Lust mehr darauf haben, aber ein überschwängliches Lob mit echt
empfundener Freude wirkt Wunder. Dazu muss der Hund gar
nicht unbedingt gestreichelt werden, unsere Körpersprache, ein Händeklatschen
oder ein Lachen zeigen ihm, dass wir uns freuen und er wird alles tun, um diese
Freude in uns wieder hervorzurufen.
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