Erbrechen! Was tun bei Magen- und Darmerkrankungen beim Hund?
So sehr wir uns auch wünschen, dass unsere Hunde
immer fit und gesund sein mögen, so kommt es doch hin und wieder zu
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Eines müssen wir uns allerdings ins
Gedächtnis rufen: Unsere Hunde sind Schlinger und wenn es einmal dazu kommt,
dass kurz nach der Nahrungsaufnahme erbrochen wird, dann ist das meist nichts
Schlimmes, der Hund wird das Hervorgewürgte wieder aufnehmen. Wenn es morgens
einmal zu gelbem, schaumigem Erbrechen kommt, ist auch das noch nicht allzu
schlimm, meist war der Hund dann zu lange nüchtern.
Schauen wir uns aber jetzt einmal die ernsten
Erkrankungen an: Da wäre einmal die Gastritis zu nennen, eine Entzündung der
Magenschleimhaut, die durch viele Faktoren entstehen kann. So können eine
Futtermittelunverträglichkeit, ein Fremdkörper, reizende Substanzen oder
Medikamente dafür ausschlaggebend sein, ebenso ein viraler oder parasitärer
Infekt, Stress oder Giftstoffe.
Ebenfalls kann ein so genanntes Passagehindernis
wie ein Fremdkörper oder ein Tumor der normalen Passage des Nahrungsbreis im
Wege stehen, auch der Magenausgang kann verengt sein, hier spricht man von
einer Pylorusstenose. Der Magen kann aber auch eine Motilitätsstörung
aufweisen, das heißt er führt aktiv keine Bewegungen durch, die den
Nahrungsbrei weiterbefördern. Der Magen kann sich verlagern, kippen oder sogar
drehen - das ist ein sehr ernstes Symptom einer schweren, plötzlichen
Erkrankung und wird durch eher unproduktives Würgen, Speicheln, Hecheln und rasches
Aufgasen angezeigt. Der Magen kann weiters ins Zwerchfell eingeklemmt oder in
die Speiseröhre eingestülpt sein - alles Ursachen für Erbrechen.
Auch der Darm kann Erbrechen auslösen: Es kann zu
einer Darmschleimhautentzündung (Enteritis) kommen - sowohl ernährungsbedingt
als auch durch einen Infekt - auch hier können die erwähnten Passagehindernisse
den Weitertransport erschweren, auch eine Darmeinstülpung oder Verstopfung
können Erbrechen bewirken.
Und zuletzt gibt es auch andere organische
Erkrankungen, die dazu führen können: Da wäre einmal die
Bauchspeicheldrüsenentzündung zu nennen, diverse Leber- oder
Nierenerkrankungen, ein Tumor, eine Blutvergiftung u. a. Wie gesagt, ein
einmaliges Erbrechen ist wirklich noch kein Grund zur Sorge. Zu den
Alarmsignalen zählen aber unaufhörliches Erbrechen, Schwäche, blutiges oder
kaffeesudartiges Erbrechen, Austrocknung, Schmerzen. Ist ein Tier sehr jung
oder schon alt oder aber eine Zwergrasse, muss man rascher handeln! Wird das
Futter länger als einen Tag verweigert, würde ich auf alle Fälle dazu raten,
den Tierarzt aufzusuchen.
Wichtig ist es, diese Dinge zu wissen, die Nummer
des Tierarztes eingespeichert zu haben und vorbereitet zu sein - umso schöner,
wenn man diese Informationen kennt, aber selten oder am besten nie persönlich
erleben muss. Alles Gute euch und euren Vierbeinern!
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