"Der Bär": Lyrikblog von Tina Wessig






Wenn große Grizzlybären tanzen, die Schwerkraft einfach unter sich,
und sich auf ihre Tatzen stellen, dann dreht die Welt noch lange sich.

Wenn starke Silberlöwen schauen ins Tal zu ihren Füßen,
dann kannst Du wirklich sicher sein, dass wir nicht gehen müssen.

Wenn dann der Puma näherkommt und kritisch Dich beäugt,
dann sei ganz still, beweg' Dich nicht, bis er vor Deinem Mut sich beugt.

Wenn flinke Gämsen aufwärts laufen, gefolgt von Hochlandschafen,
dann musst Du Dich nicht ängstigen, dann kannst Du ruhig schlafen.

Wenn Auerhähne fröhlich balzen, auf satten, grünen Wiesen,
dann muss es Dir nicht bange sein, dass jetzt vielleicht wir gehen müssen.

Wenn dann der Luchs mit hellen Augen nach Hochlandschafen schaut,
dann ist noch immer alles möglich und seine Zukunft nicht verbaut.

Nur wenn der schlaue Wolf sich fragt, wo denn die Gämsen wären,
dann wird es allerhöchste Zeit, am besten umzukehren.

Wenn dann der letzte Grizzlybär den Kopf senkt auf die Pfoten,
dann sollten bitter wir uns schämen, dass keinen Platz wir ihm geboten.

Und wenn das letzte Erdhornmännchen sein helles Rufen unterlässt,
dann wird es höchste Zeit für uns zu nehmen, was sich nehmen lässt.



Auszug aus dem Gedichtband "Taubenschlag in meinem Herzen" (BoD),
erhältlich bei Amazon etc., auch als e-book.


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